Vorgeschlagen von: | Matthias Schündehütte |
Streckenlänge: | 340 km |
Streckenform: | Dreieck |
DMSt-Punkte: | 340 Punkte (bei Index 100) |
Geeignet für: | Einsteiger |
Wendepunkte:
Abflug | Wössener See | 47° 43.650′ N | 012° 28.433′ E |
1. Wende | Grimming | 47° 31.250′ N | 014° 01.250′ E |
2. Wende | Kreuzjoch | 47° 15.078′ N | 011° 58.958′ E |
Ziel | Wössener See | 47° 43.650′ N | 012° 28.433′ E |
Erläuterungen von Matthias:
Zur Abwechslung mal kein FAI-Dreieck. Dieses „Grimming-Gerlos-Projekt“ war mein zweites Ziel, nachdem ich das „Zell-Gerlos-Projekt“ geschafft hatte. Das zugehörige IGC-File ist auch mein persönlicher Erstflug dieser Strecke, also mit einem Ausbildungsstand geflogen, für den dieses Dreieck auch gedacht ist.
Start wie üblich am Rechenberg, westlich am Fuße des Rechenbergs liegt auch gleich der Abflugpunkt ‚Wössener See‘. Dann weiter bis zur Steinplatte, jedoch diesmal nicht zum Gipfel oder Parkplatz, sondern möglichst gleich zum Ostende. Dies deswegen, da der Weiterflug die Abkürzung jenseits des Loferer Tals über Hundshorn – Gerhardstein – Hochkranz zum Steinernen Meer nimmt, und nicht, wie sonst üblich, die Runde über Loferer und Leoganger wählt. Diese Anregung von Jan kann ich auch durchaus weiterempfehlen, selbst wenn ich mich bei der ersten Erkundung dieses Weges selbst versenkt habe 🙂
Weiter dann das Steinerne Meer entlang bis zum Hochkönig – an einem Tag wie dem 27. Mai 2005 das reine Vergnügen, selbst wenn es schon etwas komisch ist, zum ersten Mal in fremdes Gelände vorzudringen. Aber die Saalfeldener Wiesen sind ja direkt nebendran und vom Hochkönig dann sieht man auf die Wiese in St.Johann/Pongau herab, was die Nerven doch ziemlich beruhigt.
Vom Hochkönig über das Tal von Bischofshofen zum Hochgründeck südlich der Tauernautobahn. Dies ist ebenso ein „Standardbart“ wie der Roßbrand, der darauf die nächste Station in Richtung Grimming ist. Immer wieder beeindruckend übrigens, welche Bärte dieser unscheinbare Waldbuckel Roßbrand zu einem heraufschickt… Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, gibt es keinen Grund zur Panik, denn in Altenmarkt und Radstadt liegen praktischerweise wieder gleich die Außenlandewiesen unmittelbar südlich unserer Route.
Spätestens am Roßbrand wird man die Augen kaum noch vom Dachstein los bekommen, der jetzt formatfüllend halblinks-voraus die nächste Station auf dem Weg zum Grimming ist. Auf meinem Erstflug hat es mich dort ziemlich heruntergewaschen, was aber dann auf nachfolgenden Flügen nie wieder passiert ist. Sei es drum – die Rettung steht in Form des Stoderzinkens direkt hinter (also östlich) dem Dachstein: Dort hat es mich von 2200 MSL auf 3300 MSL heraufgeholt, und das in 8 Minuten (2,3 m/s).
Das reicht dann locker bis zum Grimming. An nicht so guten Tagen kann auch davor am Kammspitz nochmal Höhe nachgetankt werden. Und wenn alle Stricke reißen ist der Flugplatz Niederöblarn am Fuße des Grimmings sehr zu empfehlen.
Zurück dann die gleiche Strecke bis zum Hochgründeck. Hier kann man entweder wieder weiter das Steinerne Meer entlang, wenn man (als Variante) einen Ziel-Rückkehr-Flug zum Grimming vorhatte. Oder aber man hält sich jetzt südlich von St.Johann/Pongau und fliegt entlang der Dientener Berge nach Zell am See. Hier heißt es hoch bleiben, denn zwischen St. Johann und Zell gibt es keine Außenlandemöglichkeit. Aber soo lang ist das Stück nun auch wieder nicht. Wenn man am Hochgründeck gut Höhe getankt hat, dürfte man es auf jeden Fall bis Zell am See (Flugplatz) schaffen. Und auch in den Dientener Bergen gibt es, entgegen anders lautenden Berichten, durchaus den einen oder anderen Aufwind 🙂
Dies gilt ganz besonders für den Hahneckkogel am Ostufer des Zeller Sees. Hier steht des öfteren eine dicke, schwarze Wolke mit dem zugehörigen Hammerbart, der den Sprung über den See zur Schmittenhöhe zu einer leicht lösbaren Aufgabe macht. Auch hier eine Variationsmöglichkeit: mit um die 3000m MSL am Hahneckkogel kann man natürlich auch schon gemütlich nach Hause abgleiten.
Aber wer läßt sich schon den „Pinzgauer Spaziergang“ entgehen? Also auf zum Gerlos! Dieses Stück des Dreiecks dürfte ja schon bekannt sein, bei guter Thermik geradeaus bis zum Paß Thurn, für den Talsprung eventuell nochmal etwas Höhe gut machen und dann weiter über den Wildkogel zum Gerlospaß bzw. zum Gerlos-Staudamm. Wenn’s grad guat geht, kann man natürlich auch noch weiter bis zum Kreuzjoch, dem eigentlichen Endberg der Pinzgauer Rennstrecke.
Hier noch einmal gut Höhe gemacht und ab nach Hause! Wenn es hier nicht bis an die 3000m MSL geht, gibt es mit der Hohen Salve und dem Wilden Kaiser auch unterwegs noch gute Aufwindstellen, so daß sich in den allermeisten Fällen am Gerlos bereits Entspannung über einen gelungenen Flug im Cockpit breit machen dürfte. Die 60 km Endanflug nach Unterwössen sind mir immer ein wunderschöner Abschluß.