Einer geht noch…. Der Morgen macht leise Zweifel, ob uns die Reste der gestrigen Front noch eine Chance auf einen weiteren Flug lassen. Es ist doch recht bedeckt, vor allem von der Hauptkammseite. Am Platz wird allerdings bei Ankunft alles gerade wieder an den Start gekarrt.
Quaxi lässt beim Briefing eine recht qualifizierte Prognose der späteren Verhältnise vom Stapel, Martin münzt das in eine AAT weit ins Lesachtal und an die Klagenfurter Hütte um mit Zylindern, die groß genug sind um die vorgegebene Zeit auch evtl. mit hineinfliegen nutzen zu können.
Schleppbeginn ist früh, obwohl über den Ossiacher Tauern noch keine Wolken zu sehen sind und über der Gerlitzen noch viel Restfeuchte zu sehen ist. Mit dem Start der offenen Klasse st aber schon zu sehen, dass es im blauen geht und auch die Gerlitzen trocknet ab. Vor allem aber, dass die Front die Mumpfluft der Woche mitgenommen hat.
Nach dem Feld schieb ich meine Kiste an den Start und schau mir das selber mal an, nach ein bisschen Mühe im blauen der Tauern und mit dem Nordwestwind komm ich mühelos zum Dobratsch, der mit einer fetten Wolke brummt.
Das Gailtal, dem ich bis zu Höhe des Weissensees hinter Hermagor folge geht gut. Allerdings sorgt der Nordwest auch für dicke Wolkenpakete bis in Talmitte, die teilweise aktiv sind, evtl. also wechselnde tragende Linien. Könnte ggf. also anspruchsvoller sein als gedacht. Vom Dobratsch rüber auf die Südseite Richtung Karawanken ist auch problemlos. Mit einer tollen Optik, da sie von Süden her angestaut sind, man aber über die Nordrippen, die auch gut gehen, bis an die Wettergrenze heran fliegen kann.
Beim Rückflug kommen die ersten der 104er Klasse schon heim, bald auch die ersten der offenen Klasse.
Als ich lande, sind schon fast alle da, die ersten Flieger gar reisefertig verpackt.
Einzig Thomas Krüger geht noch ab, was Martin alsbald nervös macht. Er hat das gute Wetter wohl anders genutzt, am Ende ist er aus der Zeitwertung, taucht aber gegen 18:15 als letzter auf.
Richard, Martins treuer Auswerter, kriegt viel zu tun, denn für 19:00 ist Siegerehrung angesetzt.
Die Terrasse ist Proppvoll, als es nach den Tagessiegern, die von guten Bedingungen zum fliegen, aber auch dem einen oder anderen Stolperstein berichten. Gewonnen haben mit Fritz Hofinger und Sven Kolb „übliche Verdächtige“, erwähnenswert ist, dass Thomas Leitgeb in der 104er den fünften (!) Gesamtplatz machen konnte. Erster Wettbewerb, 18 Jahre alt, und in einem Feld, in dem auch Nationalmannschafts-Mitglieder der Schweiz mitfliegen!
Auch die Pink-Kuh-Torte, die sich zwei Flieger teilen müssen, wechselt den Besitzer. Und El Presidente ? Er ist ein wenig zerknirscht, hat mit einem taktischen Fehler Zeit liegen lassen und sich gesamt auf Platz 8 geflogen.
Aber in dem Feld und dann gut im Mittelfeld abgeschnitten, das Flugzeug auch nicht mehr State of the Art… Beachtlich!!!
Das Preisgeld des Siegers mit 500 EUR ist zwar nicht zu verachten, aber eine Palette Villacher Bier mit 24 Fläschchen ist auch kein schlechter Preis. Zumal Werner Danz Natscha fürs Hunde-Hüten von Lora seine Palette ebenfalls stiftet.
Ansonsten als Fazit: 6 (!) Wertungstage sprechen für sich, super Stimmung, Tolle Organisation. Was soll man mehr sagen…
Nach der Siegerehrung rollen die ersten Gespanne vom Hof, in den längsten Abend des Jahres. Auch ich schmeiß um halb neun den Motor an, ab Spittal in die Dämmerung, ab Tauerntunnel in die Nacht. Unzählige Sonnwendfeuer in und auf den Gipfeln der Berge weisen den Weg durch die Täler. Eine tolle Woche geht zu Ende.
Ich danke allen geneigten Lesern, vielleicht wieder nächstes Jahr, beim 23. AAC in Feldkirchen.
Auf jeden Fall aber zum Fliegerlager des AFZ in Klix- dies Jahr.