Archiv der Kategorie: Klix 2014

Holgers Blog über das Fliegerlager 2014 in Klix

3. Samstag

Abreisetag

Die Sonne scheint, als ich um sieben in der früh den Backup-Audi vor den Anhänger spanne und durch die Kornfelder und Wälder der Lausitz Richtung Autobahn rolle. Das gros der restlichen AFZler wird heute wohl abreisen, einzig Ute und Axel werden bis Sonntag bleiben.
Wie das Wetter in der Lausitz heute noch wird bleibt abzuwarten, westlich von Dresden sind auf jeden Fall erste Abschirmungen zu sehen, und Richtung Nordwesten erste Überentwicklungen.
In Bayern ist man recht schnell (ca. 250 km Fahrt), dort wird grad die erste Thermik sofort von den angekündigten Ausbreitungen wieder zunichte gemacht. Ein guter Tag um heim zu fahren!

In Nieder- und Oberbayern ist auch Erntezeit, allerdings haben hier die Mähdrescher eine putzige Größe im Vergleich zu den Giganten der Lausitz, und einige scheinen auch aus dem Museum ausgeliehen zu sein (z.B. in Haag, da sitze ein Landwirt noch draußen und die Schnittbreite: 2m. Lausitz: Vollklimatisierte Kabine, GPS-Steuerung, 8 m Schnittbreite).

Die haben es aber auch eilig, denn von Westen sieht es nicht gut aus: Radio meldet Sturmwarnung für den Chiemsee, und in den Bergen ziehen schon Schauern herum. Vor dem großen Regen schaff ich es so grad noch heim (da hat der Erntebetrieb und zwei Straßensperrungen schuld dran…)
und kann den Kugelporsche trocken abhängen und alles in Haus bringen.

Zeit für ein erstes Fazit: Wir sind an 10 von 15 möglichen Tagen geflogen (!) und hatten wohl eine der besten Wetterecken erwischt (wenn man mal sieht, wie das Wetter daheim war). Es sind auch ordentlich Punkte für das AFZ rumgekommen, unsere Platzierungen haben wir ziemlich zementiert (mit Unterstützung der Außenstellen Fuente, Gap und natürlich auch aus der Heimat). Wenn ich mal Lust hab rechne ich das mal aus und häng es an.

Das wars für dieses Jahr von den Aussenstellen des AFZ, da Roland zur Zeit in Stendal und Mathias Münch in Rieti Wettbewerb fliegen kann man sich im Internet ja trotzdem tummeln, außerdem ist Jan (mit Tim) auf Calif Treffen in Reinsdorf.
Mal sehen wo es nächstes Jahr hingeht, zur Zeit sieht es so aus als wollten wir uns nach drei Jahren Lausitz mal eine andere Gegend dieser Republik näher ansehen.

PS: Der Backup Audi hat die Rückfahrt ohne einen Stucker absolviert, die KFZ Werkstatt von Toralf Schwurack hat mir Freitag noch eben einen neuen Gasabscheider (e-Bay ist ne tolle Sache… denn es gibt die doch noch) eingebaut: Dampfblasen im Vergaser ade.

2.Freitag

Das „Koordinationszentrum für Aussenlandefragen des AFZ“ wird eingeschaltet.

Blauer Himmel über der Lausitz. Auch Alex macht keine großen Worte beim Briefing, kurz knapp Rückseite, gutes Wetter, fliegt mal schön, zum Wetter morgen sag ich nichts. So oder so ähnlich, das kürzeste Briefing der letzten zwei Wochen. Also alles raus an den Anhängern und fliegen gehen.

Bis auf Manfred Schneider und Thomas Holzmann, die schon vor dem Briefing abreisen, und ElPresidente, der nach dem Briefing Richtung Stendal zum Wettbewerb fliegen vom Hof rollt.

Der Rest geht recht bald nach dem Aufbauen an den Start, denn das Wetter sieht gut aus. Ernst fliegt Kestrel, da Mark die LS 4 der SGSM haben kann. Hans Raschke fliegt die ASW 20, Ute, Axel und ich machen das Team des AFZ für den Tag komplett.

Alle kommen wir beim ersten Anlauf aus der Winde weg, die Steigwerte sind gut. Aber die Basis ist recht niedrig, ich bin nach einem Schlenker nach Osten entweder zu dämlich, oder die flauschigen Flusen über mir tatsächlich sch…., denn nach 30 Min auf der Stelle treten resigniere ich und beschließe, nur noch im Platzbereich spazieren zu fliegen. Der Rest treibt sich weit im Norden-Lüsse, Cargolifterhalle oder so- rum. Denke ich.

Als ich nach 3 ½ h lande (mir ist klar-war besser so, denn mir geht’s auch nicht besonders) kommt mir Axel entgegen. Ernst ist übrigens grad mit seiner Bölkow Richtung Heimat – Pfalz- gestartet.

Axel hat sich bei Koblenz (nein, das 20 km vom Platz entfernte in Sachsen) auf den Acker geschmissen. Übrigens knapp an den Rand des dort dies Wochenende statt findenden Traktor-Oldtimertreffen. Eines der Schnauferl zieht die DG 100 denn auch mit Seil an den Rand der Wiese.

Aber wie abgeholt werden ? Alle sind unterwegs, einzig die Mark sei Kati ist am Platz. Also Telefonat an Jan, der mit Tim Henzler auf der Piste ist zum Calif-Treffen in Reinsdorf. Jan weiß Rat bzw. die Telefonnummer von Kati. Rückholkette steht, und der SMS Schriftwechsel ist entsprechend. Jan bezeichnet sich (Womit: Mit Recht!) gemäß der Überschrift dieses Tages.

So ganz einfach war das Wetter doch nicht, und mit ansteigender Basis hat es ja auch noch abgetrocknet.

In Bautzen ist seit heut übrigens Flugtag bis Sonntag, wie zum Beweis fliegt kurz vor meiner Landung über dem Stausee Bautzen ein AN 2 Riesen-Doppeldecker genau 200 m unter mir durch.

Gegen späten Nachmittag sind dann alle wieder da, und abbauen und verstauen ist angesagt, denn der letzte Tag des Fliegerlagers 2014 des AFZ (zumindest für die meisten) geht zu Ende.

Auch ich räum alles reisefertig zusammen. Als ich gegen Acht zum Platz fahre hat es blauen Himmel, einzig über dem Kraftwerk Boxberg steht noch ein Cumulant. Industriethermik.

Morgen ganz früh den Astir an den Backup-Audi hängen, und heimwärts.

Einzig- in Sachsen wird wohl kein Flugwetter sein morgen- und laut Teletext-Wetterbericht in Bayern auch nicht.

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2. Donnerstag

Wetterfensterfliegen

Das Wetter für heute: Okklusion aus Richtung Westen im Anmarsch. Alex stellt -unterstützt von ElPresidente- die Prognose dass sich bei 15:00 fliegbares Wetter ergibt. Allerdings durch Windrichtungswechsel erst von der Straße aus fliegen, dann Umbau ans Campingplatzende.

Es kommt aber wieder mal anders, zuerst rollt der SKP an das nahe Platzende, von wo aus sich Roland früh an den gut mit Cumulanten entwickelten Himmel schleppen läßt. Der Rest darf dann erstmal laufen, denn der Wind hat gedreht. Als der Startbetrieb in Richtung 10 aufgenommen wird ist es Richtung Hoyerswerda schon dunkel, Tatsächlich bildet sich da eine große Überentwicklung aus, an deren Rand es so gut labilisiert, dass aus Winde und F-Schlepp alle weg kommen. Einzig ich bin heut mit der A….karte dran, als ich gegen 12:30 das erste mal an der Winde hänge schattet es gerade ab. 5 Minuten vorher gestartet, mehr hat nicht gefehlt. Kurz nach der Landung dreht dann der Wind. Umbauen…. Ich übe einen Rückenwindstart. Nach Westen wird es immer dunkler, also alles vor die Anhänger. Die anderen landen auch alle.

Das Abbauen findet dann zügig statt, denn weitere Schauern sind im Anmarsch, und der Wind frischt so merklich auf, dass die Flächen zu dritt oder viert gehalten in die Hänger fahren. Wie immer, geregnet hat es am Platz nicht. Aber besser Vorsichtig. Vom den Delmenhorstern liegt übrigens einer in Polen auf einer der Behelfspisten für Waldbrandbekämpfung draußen-viel Spass bei der Rückholtour….

Eine halbe Stunde später ist der Spuk auch schon wieder vorbei, die Sonnne kommt zwar nicht mehr so richtig raus, aber immerhin kann Ernst mit Mark und Kati seine Bölkow noch einmal ausgiebig bewegen. Inklusive tiefem Überflug vor der Landung.

Abends wird noch einmal gegrillt – wohl das letzte Mal fürs diesjährige Fliegerlager. Manfred kommt vorbei und räumt seine ASW 20 reisefertig zusammen, er wird wohl schon morgen fahren.

Essen können die Männer schon, aber beim abspülen verziehen sich alle aus dem Dunstkreis des arbeitens in die goldenen Strahlen der Abendsonne.

Was ihnen von Ernst‘ Frau Ulli das Spülwasser ausgeschüttet vor die Füße einbringt…..Kurz zuvor sind noch ein paar Flieger aus Pleidelsheim eingetroffen, mit denen wir noch lange nach Sonnenuntergang zum ratschen draußen hocken.

Morgen soll es nochmal ein Wetterfenster zum fliegen geben. Steht zu hoffen dass das Wetter sich dran hält, denn die meisten werden Samstag abreisen.

2. Mittwoch

Zur Abwechslung mal wieder fliegen…

Auch wenn wir es uns fast abgewöhnt haben, aber der Wetterbericht treibt die ganze „Plaste“ aus den Anhängern, obwohl die Optik morgens mit acht achtel Bedeckung und Basis etwas oberhalb Wäscheleinen-Niveau nicht gerade überzeugend ist.

Hans Limmer ist vom ganzen so wenig überzeugt, dass er als erster von uns heimfährt – er will aber mit Familie schließlich auch noch in Urlaub.

Auch Alex macht beim Briefing auf Schön Wetter, auch wenn die Prognosen von Wetter Jetzt und DWD stark differieren. Aber es hat die Anmutung von gestern, wenn auch mit weniger Überentwicklungen. Und tatsächlich, so mit und mit schält sich Kontur aus dem Grau, und irgendwann vor mittags läßt sich ElPresidente vom sonorem Bummern der Wilga an den Himmel hängen.

Vertrauenerweckend sieht es aber noch nicht so ganz aus, denn die Basis ist sicher mal grad 700 m über Grund, und der Bedeckungsgrad hoch. Sollte die Lausitz heut doch noch zum Frontengrab werden ? Mark wirft sich aus der Winde gegen Mittag hinterher, und kommt auf Anhieb weg. Ute schafft es so grad noch- dann machen eine Abschirmung im Norden und eine Überentwicklung im Südwesten (die auch noch den Wind drehen lässt) der Thermik komplett den Garaus. Axel kriegt das zu spüren, zweimal Absaufer aus der Winde inklusive.

Alex versucht uns zwar F-Schlepps zu verkaufen, aber wir bleiben stur:

Abwarten und Teetrinken, gegen halb drei ist die Überentwicklung weg, und die Sonne hat die Abschirmung kleingebrannt. Hintereinander hauen ich, Axel und Hans Raschke im ersten Anlauf aus der Winde ab, zeitgleich Thomas aus dem F-Schlepp.

Die Recken des mittags haben sich trotz Basis bei 1000m GND weit nach Norden getraut, Roland gar bis kurz vor Lüsse und nach Eisenhüttenstadt, aber zurück scheint mühsam zu sein, denn einströmende Warmluft dämpft die Thermik.

Aber alle kommen schließlich über Cottbus heim. Roland gabelt mich querab und östlich des Platzes auf, da hat sich entlang der Warmluft eine Wolkenstrasse weit nach Süden etabliert. In 1400 m GND folge ich 20 km den Wolken nach Süden, Roland gar bis über die Grenze in die Tschechei. Und 20 km zurück, fast ohne Kreis. Zusammen mit den beiden Seeadlern, mit denen ich nördlich des Platzes einen Bart gekurbelt hab, Highlight des Tages.

Kein Wunder das alle nach Landung gut drauf sind. Bei Roland dürften es sogar knapp 500 km gewesen sein- und das bei der Basis und den Bedingungen. Lausitz live, 2014….

Wollen wir nur hoffen, dass die Warmluft morgen nicht den Spielverderber gibt…

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2. Dienstag

Ute, schau Dir doch mal die Auberginen auf dem Grill an…

…und Ute dreht sich, auf der Bank beim gemeinsamen abendlichen Grillen sitzend, zu den Auberginen auf dem Grill um und säuselt Axel zu: „Ich habe mir die Auberginen angeschaut“ (-:

Wir haben Zuwachs aus der Pfalz bekommen, Ernst ist mit Frau und seiner Bölkow 207 angekommen. Er ist der Co von Mark auf dem Kestrel und verstärkt unüberhörbar den pfälzischen Dialekt am Tisch.

Das Wetter hat zwar nachmittags ganz gute Züge angenommen, von uns geflogen hat aber keiner. Zu klein räumig, und viele Überentwicklungen im weiten Rund. Einen faulen haben einige aus dem Tag gemacht, wenigstens Ute und Axel waren Radfahren, ElPresidente hat es immerhin bis in die Eisdiele nach Großdubrau geschafft. Hans Raschke war in Dresden, der Limmer Hans im Elbsandsteingebirge. Er hat es im Gegensatz zu mir gestern trockener, aber teilt das gleiche Schicksal wie ich: wir werden beide vom heutigen Tage ein Erinnerungsfoto der Polizei mit Preisschild dran bekommen…

Mich erwischt es auf der Rückfahrt von Hoyerswerda am Ortsausgang. Schon oft überflogen, wollt ich mir die Stadt heute mal endlich vom Boden aus ansehen. Selten ist mir der Unterschied zwischen Altem Ortskern und DDR Plattenbau-Ära so bewusst geworden wie heute.

Hoyerswerda Neustadt ist durch den Zoo und das Areal um das Schloß sowie einen Fluß von der Altstadt getrennt. Ein großes Hochhaus mitten in dem Gebiet ist Abrißkandidat, ein teil schon abgebrochen. Im restlichen 10 stöckigen Haus leben aber noch Menschen. Fast alle anderen Hochhäuser sind saniert, und mittendrin ein neu gebautes Einkaufszentrum. Gespenstisch.

Auf der anderen Seite des Flusses eine liebevoll restaurierte kleine Altstadt, ganz im Stil der anderen Städte der Lausitz. Der Boom im Bergbau der 50er Jahre dürfte diese einmalig krasse Mischung hervorgebracht haben. Ich möchte aber nicht wissen,wie die Altstadt vor der Wende ausgesehen hat.

Die Rückfahrt geht dann durch die Lausitzer Heide- und Seenlandschaft, Alleen, kleine Dörfer und immer wieder Seen und Teiche. Eine faszinierende Landschaft.

Für morgen sagt der abendliche Wetterbericht mäßige bis gute Thermik voraus, mal sehen, evtl. geht die letzten Tage des Fliegerlagers doch noch was in Sachen fliegen.

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2. Montag

Die Lausitz ist nicht die Ponderosa und die Schweiz ist näher als man denkt.

Die Woche startet nicht so gut wie die letzte, beim Briefing ist die Erkenntnis, dass es allenfalls für Wetter zum schulen reicht, aber auch für alle nicht neu-das bahnte sich schon an. Aber selbst die Delmenhorster haben keinen Bock auf fliegen, und so hat das Team vom ATK heute frei.

Ute & Axel nutzen die fluglose freie Zeit um sich ein Vermiet-Auto für die Rückführung der DG 100 am Sonntag an Land zu ziehen. Ich hab ja den Vorschlag, sich mal bei den einschlägigen Herstellern von Transportanhängern nach einem Anhänger zu erkundigen, in den zwei Flugzeuge (auf einmal) passen….(-:

Außerdem besorgen sie sich an einem obskuren Ort namens Herrnhut, dessen Namen ich sonst immer geflissentlich vergesse, vier Sterne. Ich entnehme aus den Schilderungen, dass es Weihnachtssterne sein müssen.

Der Ort ist wohl berühmt dafür. Glaube ich sofort, wenn man extra dafür hin fährt. Aber dass man nur die Zacken kauft und den Weihnachtsstern auch noch selbst zusammenbauen muss…

Die Christmanns machen eine Radtour und stoßen dabei auf noch mehr Bullen als gestern. Was ist passiert ? Na ja, der Radweg geht zu Ende und kurzerhand wird eine Wiese mit ein paar Kälbern überquert. Leider sind „um die Ecke“ auch eine stattliche Anzahl Lausitzer Kühe auf derselben Weide- und „not amused“ über die Störung. Die Family sieht sich einer Front aufgerückter großer Vierbeiner mit Hörnern gegenüber. Über Lukas’s Kommentare aus dem Fahrrad-Anhänger („MUH“ in großer Lautstärke) ist der Papa  „not amused“.

Mit der Anhängerflagge als Schwenk-Werkzeug kann man die Rindviecher allerdings in ihrer Hälfte der Wiese bannen und sicher queren.

Gabi und Thomas liefern Valentina für die Woche auf einem Reiterhof ab, da kann sie wohl die ganze Woche nach Herzenslust Ferien auf dem rücken eines Pferdes machen.

Ich begebe mich in die Schweiz. Nein, nicht die, sondern die sächsische. Und muß feststellen, den Namen trägt sie zu recht.Nur das es leider auch so viel regnet wie in der Schweizer Schweiz. Die Staulagen sind genauso gut fürs abregnen wie die Berghänge der Schweiz.

Daher ins Modellbahnmuseum in Sebnitz, dort gibt es u.a eine 12 m Anlage der Bahnstrecke entlang der Elbe zwischen Pirna und Bad Schandau. Im Original ist das minder beeindruckend, und auch Bad Schandau ist im Original so schön wie im Modell im Maßstab 1:120.

Auch den Weg zurück finde ich ohne Probleme, denn im Gegensatz zu gestern bin ich mit einer (geliehenen) Straßenkarte besser ausgestattet und kann auch gesperrte Straßen zielsicher umfahren (ist Sachsen eigentlich eine einzige Straßen-Baustelle).

Roland hat den Tag im übrigen auch genutzt, um seinen Bilder-Account auf flickr.com auf aktuellen Stand zu bringren. Es lohnt sich also noch mehr, da mal rein zu schauen.

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2. Sonntag

Rauch steigt auf und dunkle Wolken über der Lausitz

Beim Briefing alles wie gehabt, Wetter bis es knallt, und das wieder gegen Nachmittag. Bis dahin wohl auch wieder Thermik, aber späte Auslöse und tropische Temperaturen.

Daher wird ein allgemeiner Ruhetag für alle aus dem zweiten Sonntag in der Lausitz.

Ich breche sofort auf Richtung Zittau, mich lockt die 8. Historik Mobil entlang der Schmalspurbahn Zittau-Oybin, die Bahn hat alle Loks die sie hat unter Dampf (und das sind eine Menge!) und am Endpunkt Johnsdorf geben sich Automobile Oldtimer aller Art ein Stelldichein.

Der Weg dahin führt zunächst ab Bautzen über eine Umleitung der B 6 wegen Baustelle. Nach etlichen zwar reizvollen Kilometern durch sächsische Dörfer muß ich an der Baustelle vorbei sein- eine Querstraße hoch und – ich steh genau v o r der Baustelle auf der B 6… Mann ist das peinlich, gut dass ich allein im Auto bin.

Nach Ankunft entschädigt das Getümmel um die schwarzen Riesen und ihr aufsteigender Dampf und Rauch für alles. In Bertsdorf treffe ich Hans Limmer, mit dem ich im Anschlusszug nach Johnsdorf fahre und wir schauen uns Oldtimer LKW, Traktoren und PKW an, einer schöner als der andere.

Auf dem Rückweg am frühen Nachmittag steht eine riesige schwarze Wand im Südosten-die angekündigten schweren Gewitter.

Die haben Ute und Axel irgendwie immer umgangen, sie sind nach Görlitz, nachher auch in Zittau gewesen, und dabei trocken geblieben.

Bei Christmanns hat der Einflug in das Sperrgebiet evtl. eine Bootstaufe zur Folge. Nein, die Aussage ist keine Folge von Whiskey Cola: Sie waren mit dem mitgeführten Schlauchboot in Senftenberg auf einem See. Die Bojen an einem Ufer hatten ihren Sinn, denn das überqueren ruft die Ordnungsmacht in Form der Wasserschutzpolizei auf den Plan…

Lukas-Bonus, seine Anwesenheit besänftigt des Staates Zorn, und es bleibt mehr oder minder bei einer Ermahnung. Und, wie es sich für ein ordentliches Boot gehört, muss noch ein Name und die Adresse des Besitzers drauf (damit man feststellen kann, wer verloren gegangen ist wenn’s im Wasser treibt!).

Einziger mit Bezug zum fliegen heut ist ElPresidente, der mit Natascha nach Lezsno in Polen fährt, wo zur Zeit WM der offenen, 18m und Rennklasse ist. Sie bekommen den Start des Feldes mit, man kann mal Concordia, Diana 2 und ähnliche Renner live sehen. Aber ansonsten berichtet er, dass die WM ansonsten nicht so interessant war, weil kein Rahmenprogramm oder ähnliches. „Wenn man nicht wüsste, dass da WM ist, würd man es nicht merken“.

Am Platz regnet es abends dann auch, und es hat auch etwas abgekühlt, die dicken Unwetter haben laut Radio wohl in Cottbus und Umgebung zugeschlagen, aber die Folgen des Wetters werden wohl morgen wohl noch für einen weiteren Ruhetag sorgen.

 

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2. Samstag

Kühlschränke regnen vom Himmel…

…und Grills Marke „Son of Hibachi“. Nein, ich bin nicht weggetreten (na ja, nach drei Whiskey Cola fällt das schreiben schon was schwerer), dies wird nur eine Nachbetrachtung von gestern, alldieweil Ute und Axel sich was gegönnt haben und eine Kühlbox Marke „Geht ne ganze Kiste Sprudel rein, 12 V / 220V“ an den Platz geordert haben. Als Axel das gute Stück per Schubkarre in den Campus karrt mag man meinen, Axel hat einen aufgefangen….

Ferner haben die Christmanns und die Baranowsikis je einen Grill Marke s.o. Liefern lassen, nach gewissen Bestückungsproblemen muss man sagen: die Dinger gehen wie die Hölle…

Apropos: das sagt auch das Wetter für heute, gute bis sehr gute Thermik, wobei die dazu passenden Überentwicklungen wechselweise rund um den Platz mal in Norden, dann im Süden auftreten sollen.

Soweit die Theorie… In der Praxis ist bis 15:00 Uhr local von Ausbreitungen oder Überentwicklung nichts zu sehen, dafür fallen aus der Winde bis in den Mittag hinein alle wieder runter.

El Presidente lässt sich früh schleppen, aber wenn nicht in Reinsdorf so übt er nicht weit vom Platz das Tiefpaterre parken- das Wetter sieht zwar super aus, ist aber knifflig. Einzig Hans Limmer hat Pech, sein Camel-Bag schlägt Leck-und mit nassem Hintern fliegt es sich schlecht. Also absichtlich vorzeitige Landung.

Gegen fortschreiten des Mittag ist es wohl heiß genug, und das Wetter zündet. Ute, Mark und ich haben das Glück einen Bart zu erwischen, der einen hochbläst.

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Nachdem ich mich an die Arithmetik des Wetters gewöhnt hab kommt ein toller Flug bei raus- Überentwicklung, Konvergenzen, 2000 m Basis – alles dabei. Inkl. Landung ringsum eingekesselt von schwarzen Wolken und schnell in den Hänger.

Wie immer – die Gewitter ziehen vorbei. Und schön warm ist es auch noch. Aber nach Duschen und umziehen ist auch das noch erträglich.

Alles in allem kann man mit dem Tag zufrieden sein. Vor allem, wenn man ihn im Quartier -nach einem guten Abendessen- mit dem einen oder anderen Whiskey-Cola -inkl. Wetterleuchten im weiten Rund- ausklingen lassen kann.

Morgen riecht es nach Ruhetag wegen schnellem Ende durch Überentwicklung -wobei-man weiß ja nie mit welchen Überraschungen die Lausitz so aufwartet.

PS: ich hatte auch meine positive Erfahrung, denn nach dem Frühstück bin ich eben mal in die Autowerkstatt, die mir kurzfristig eine neue Spritpumpe für mein Auto besorgt hat. Die ist schnell eingebaut, auch die restliche Kraftstoffversorgung ist schnell gecheckt, und bei der Rechnung gehen mir die Augen über… Der Preis ist ein Bruchteil der Kosten einer Pumpe bei Audi, und auch ein Bruchteil der Schätzung von vorgestern. „Den Einkaufsvorteil kann ich doch an den Kunden weitergeben“. Den Mann hab ich am Platz wärmstens empfohlen. Wenn jetzt noch was stottert, können es wirklich nur noch Dampfblasen im Vergaser schuld sein. Und die kennt jeder, der in grauer Vorzeit mal an einer „Diplo-Winde“ hing…

Freitag

Ich bin doch so schlank

Diese Äußerung von El Presidente -in Anbetracht des Platzangebots auf der Bank im Campus Bavarensis beim Frühstück- lassen wir mal unkommentiert.

Komplett wie wir jetzt sind brauchen wir in jedem Fall alle Tische für die komplette Mannschaft des AFZ. Das Wetter ist gut (hallo, daheimgebliebende in Unterwössen, die Bilder lassen schaudern) und alle sind motiviert fliegen zu gehen. Wir solllten auch schnell zum anderen Platzende kommen, denn an der Einfahrt stehen drei riesige Mähdrescher, die dem benachbarten Getreidefeld zu Leibe rücken wollen. Und die Staubentwicklung dabei ist gewaltig…

Beim Briefing erzählt Alex bzw. Wetter jetzt was von guter Thermik, nur den Satz mit den Ausbreitungen und Abschirmungen haben wohl alle überhört. Sei es wie es sein, ab spätem vormittag Cumulanten überall, und der F-Schlepp beginnt, und auch aus der Winde bleiben alle beim ersten Anlauf hängen.

Es geht mit 2 m intergriert rauf, und die Basis ist bei 1300 m über dem Platz ansprechend genug um loszumachen. Allerdings geht es nach Osten zach, und auch im Funk kommt bei den Leuten die nach Westen geflogen sind keine Begeisterung auf. Es breitet unter einer Abschirmung blitzschnell aus, das dämpft die Thermik. Roland meldet sich aus Reinsdorf, und das über einen längeren Zeitraum.

Eine Stunde später sind die, die sich weggetraut haben wieder -teils mit Hängen und Würgen- daheim, in Platznähe ist es faszinierend, dass es unter dem Mumpf teilweise immer noch mit einem Meterchen gehen kann. Axel meint im Funk nur: „Roland meldet sich immer nur aus Reinsdorf.“ Aber auch mit den letzten Wolken ist irgendwann Schluss, und alle landen nach drei bis vier Stunden wieder.

Einzig Roland meldet sich aus Reinsdorf…

Am Platz beginnt bald das Anhängen- Rückholerrallye. Von den anderen Vereinen inkl. AeroteamKlix sind etliche Maschinen draußen. Einzig Spaß hat Lukas, denn er darf mit Mama nach der Pause der Crews mit auf einen der riesigen Mähdrescher. Die eine Runde um das Kornfeld dauert fast eine Stunde… Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich diese Riesen Reihe um Reihe mit über 6 m Schneidbreite durch das reife Korn mampfen und riesigen lärmenden Sauriern gleich die Ernte einfahren.

Und Roland ? Reinsdorf…. (-:

Irgendwann kommt bei ihm aber auch Bewegung in die Sache, und er kommt einem anderen Flugplatz weiter südlich nahe. Das Nachsehen auf dem Spot-Tracker hat ein Ende, als Nataschas Handy klingelt, er hat es bis Bronkow geschafft und kann dort einen Rückschlepp organisieren.

So schaffen es alle noch zum anberaumten Grillen am abend- auch die Mücken, die uns zahlreich überfallen. Aber was solls, eigentlich sind wir das ja schon gewohnt.

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Donnerstag

Donnerstag

Hilft auch gegen Fußgeruch…

Am morgen mag man nicht so recht an den Wetterbericht von gestern Abend glauben. Mit 8/8 Bedeckung (in Ameisenkniehöhe) und recht frischen Temperaturen denkt man eher an Ruhetag als an fliegen. Als ich um kurz vor acht -Brötchenkurier mit frischem Backwerk im Auto- am Platz ankomme finde ich schon fast alle Flugzeuge -und zwar die aller anwesenden Vereine- aufgebaut vor. Der Glaube versetzt nicht nur Berge, sondern auch große Mengen Kunststoff (und ein klein bisschen Sperrholz) vor Anhänger.

Beim Briefing kann Alex aber mit Satellitenbild beweisen, dass die Front ihr letztes Aufbäumen gen Lausitz schickt und bald verkackt hat. Und tatsächlich, je weiter der vormittag fortschreitet, desto blauer wird der Himmel, und gegen Mittag bilden sich auch erster Cumulanten über dem Platz. Dennoch fallen aus der Winde fast alle wieder runter, denn der recht starke Wind zerbläst die noch junge Thermik recht stark. Gegen 14:00 wird die Trefferquote recht gut, und beim zweiten Anlauf bleiben die meisten dann auch hängen. Aus dem F-Schlepp- das sonore Bummern des Sternmotors der Wilga schallt über den Platz-sowieso.

Für mich reicht ein Versuch aus der Winde, Axel zeigt mir aus der Winde direkt geradeaus einen Bart. Zunächst stell ich mich was dämlich an, aber bis hinter Nardt hab ich kapiert wie die Bärte laufen.Weiter traue ich mich nicht, vielleicht aber auch ganz gut, denn Cirren dämpfen die Thermik beizeiten, wie ich aus dem Funk von Ute, Axel und Mark höre, die weit in den Norden vorgestoßen sind. Auch in Platznähe läuft es so, aber irgendwann geht dann doch noch was auch unter den Abschattungen.

Aber letztendlich sind alle wieder da, ob aus nah oder fern, und unter dem Strich war das Wetter ganz OK. El Presidente trudelt über das abrüsten oder draußen Nachtfertig machen der Maschinen auch ein, damit sind wir jetzt auch fast komplett (nur Christian und Vroni sind noch irgendwo auch der Autobahn unterwegs, wie wir später erfahren). Auch Hans Raschke ist von seinem Familientreffen zurück.

Ausklingen lassen wir den Abend zweigeteilt, Christmanns und die Baranowski’s bleiben am Platz, der Rest macht es sich auf der Terrasse des Kastanienhofs in Großdubrau gemütlich. Selbst als die Mücken beginnen zu fliegen. Der Limmer Hans ist als einziger im Kreuzfeuer-kurze Hosen sind in der Lausitz am Abend suboptimal….

Aber Natascha kann ihm Mückenspray offerieren, was Roland ein lakonisches: „Hilft auch gegen Fußgeruch“ entlockt (s. Titel). Egal, Hauptsache die Viecher stechen nicht.

Und Hauptsache, morgen ist, wie angekündigt, nochmal gutes Wetter !!!

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Mittwoch

Abhängen für alle

Das Wetter sollte ja greißlich werden heute, vor allem mit null Thermik. Nachts hat es tatsächlich geregnet, und das nicht zu knapp. Allerdings morgens lacht schon wieder die Sonne über der Lausitz. Beim Briefing bleibt „Wetter jetzt“ allerdings bei dem Schneebedeckten Bild-keine Thermik für die Lausitz. Schulen sollte allerdings möglich sein, wobei alle Vereine die das könnten akute Unlust befällt.

Also Ruhetag für alle, wobei es sich gegen 10:00 auch ein wenig zuzieht, die Quellungen in niedriger Höhe breiten sich sofort aus, allerdings zieht sich auch sofort eine mittelhohe, dämpfende Wolkenschicht ein. Das bleibt dann auch den ganzen Tag so, keine Spur von Niederschlägen, bei angenehmen Temperaturen ein idealer Tag um was anderes zu machen. Gabi &Thomas müssen eh nach Dresden, ein Gabi-Kind -Kinderlandverschickt by Lufthansa- einsammeln. Danach Programm in Dresden, Gläserne Manufaktur von VW. Christmanns wollen in den Saurierpark Kleinwelka, Ute und Axel nach Meißen. Ich fahr nach Bautzen, eine bisschen Sightseeing, ein bisschen Shopping.

Und direkt mal um ne neue Spritpumpe kümmern, denn die „Kolchose“ nebenan bringt sie aus dem Zubehör leider nicht her.

Audi will 140 Tacken für eine neue, mal sehen, ob Fa. Maier zu Grassau das nicht doch noch ohne Markenbindung billiger schafft. Obwohl – evtl. ist es doch nur die Tankentlüftung….

Morgen kommt er aber in Särchen bei der Kolchose erst mal in die Werkstatt, mal sehen, vielleicht bringen die das auch so in Ordnung.

Als ich zum Platz zurückkomme ist noch keiner wieder da, einzig Hans Limmer hält die Stellung, ist beim surfen am Computer. So mit und mit trudelt die Gabi-Family, dann auch die Christmann-Family ein.

Mit denen hock ich dann später noch auf der Terrasse in meinem Quartier, wo es uns noch aufs Abendessen verschlagen hat. Lukas hat seinen Spaß an der (schwarzen) Katze, die zum Haus gehört.

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Der ist anfangs aber die Variante : wißbegieriges und neugieriges Kind aus Oberbayern anfangs aber gar nicht geheuer. Zum guter letzt schliesst man aber doch noch Freundschaft.

Und der große Regen ? Fällt aus wegen ist nicht. Wieder mal hat der Wetterbericht gehörig daneben gelegen. Solang er das nicht für morgen tut, denn das ist gutes Flugwetter angesagt !!!

Dienstag

Du kannst Aprikose net so lang kalt verrühre dasse nach Banan schmeckt!!!

Nein, kein beginnender Lagerkoller, sondern eine Feststellung unseres lieben (K-)Mark, morgens beim Frühstück. Nicht ganz sinnfrei, hatte wohl was mit Klein Lukas und seinem andauernden Dünnpfiff / einziges Nahrungsmittel der letzten Tage zu tun. Ansonsten brennt die Sonne wieder vom Lausitzer Himmel, und verglichen mit dem feuchtkalten Schmuddelwetter in Oberbayern macht uns das die schwüle in der Luft einigermaßen erträglich.

Die spielt in Sachen Wetter auch heut wieder ein bißchen Spielverderber, denn die Wetterprognose des Wetter jetzt wurde über Nacht von einem satten Grün auf ein arktisches Weiß (=0 km) korrigiert. Ob das daran liegt das Alex in seinen Geburtstag hineingefeiert hat und nicht so ganz taufrisch ist wie sonst ??? Er lässt sich aber trotzdem auf die Vorhersage eines Wetterfensters ein, was Gabi und Mark motiviert aufzubauen.

Unterdessen rückt Ute-wie letztes Jahr- mit dem Langhaarschneider meiner Wolle auf dem Kopf zu Leibe. Diesmal hab ich auch den Schneider aufgeladen bzw. das Ladegerät dabei, genug Power für viele Haare. Danach kann der Kopf endlich mal vernünftig lüften, und auch das Baseball-Cap spannt nicht mehr auf dem Kopf.

Gegen Mittag zieh ich Mark den langen Weg zum anderen Platzende, dem dort aufgebauten Windenstart entgegen. Mit der Fahrstrecke wächst auch die dicke Wolke weit hinter der Winde rapide an und streckt ihre Fühler Richtung Platz aus.

Mark packt das auch dann noch, vor den Abschattungen weg zu kommen. Gabi braucht einen zweiten Anlauf um unter dem schon abgeschatteten Himmel zu entschwinden. Sie ist aber leider schon nach einer halben Stunde wieder da, während sich eine ASH 25 E mittels Heimkehrhilfe noch nach Norden, in das ungestörte Wetter rettet. Es beginnt bald später zu regnen, und am Ende der Schauerstaffel ist Mark mit 200 geflogenen Kilometern wieder da. Das Wetter macht grad wieder ein bißchen auf, so dass die Maschinen trocken in den Stall kommen.

Als die ASH 25 zwei Stunden später wieder auftaucht steht die nächste, diesmal ernsthaft große schwarze Wand, südöstlich des Platzes.

Deja Vu, genau zum Abendessen trifft die Böenwalze ein, jedoch bleibt es weitgehend trocken. Allerdings kühlt es wunderschön ab, da es nicht regnet. Die schöne angenehme verbleibende und weitgehend mückenfreie Luft kann man dann aber wunderbar nutzen um noch draußen zu sitzen und zu ratschen.

Der große Regen kommt dann nachts. Da die Wettervorhersage kein fliegbares Wetter für Mittwoch vorhersagt ist das aber auch nicht so tragisch.

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Montag

Türmchenbau die zweite

Morgens beim Frühstück ist die Stimmung super, obwohl spicken ins Wetter offenbart hat, dass es heut wohl eher nach einem Ruhetag aussieht. Bestätigt wird dies von Alex beim Briefing, die Feuchtwarme Luft um uns und über uns wird wohl bis mittags das erste Mal überkochen, und gegen abend wird es wohl auch ungemütlich werden können. Dazwischen sollen sich allerdings auch mit 1500 m Basis eine fliegbare Lücke einstellen.

Wie zur Bestätigung regnet es, als ich nach dem einstellen des Blog vom Vortag aus dem Vereinsheim des ATK komme. Gegen Mittag reißt es tatsächlich ein wenig auf, und Thomas baut als einziger die LS 4 von Siemens auf. Der Rest läßt es sich gut gehen, Hans Raschke fährt, begleitet von seiner Schwester, für ein paar Tage Richtung Schneekoppe. Der Rest hängt am Campingplatz ab, ich nutze die Zeit um in meinem Quartier ein wohldosiertes Programm zwischen Lesen und schlafen zu absolvieren.

Nachmittags ist das Wetter tatsächlich dann ein wenig aufgegangen, aber die Sicht ist mies, und auch Thomas packt es aus der Winde leider nicht oben zu bleiben. Es brodelt in der Atmosphäre, so dass die LS 4 dann zügig vor den Anhänger kommt. Es bleibt aber zunächst bei ein paar Tropfen.

Gegen Abend ist dann großes Nudelkochen im Campus Bavarensis angesagt. Just als man sich am Tisch niederlassen will, beginnt ein Platzregen, das Gewitter in der Nähe sendet doch noch Boten Richtung Klix aus…. Na ja, sich flügs unter zwei Zelte aufgeteilt und schon kann man essen.

Pünktlich nach dem essen hört es auf zu regnen. Na ja, der gemütliche Teil dann wenigstens unter der großen Persenning zwischen allen Wohnwagen und Wohnmobilen. Ich mach die beginnende Gemütlichkeit allerdings mit dem Satz: „Die Wolke da wächst aber ganz schön schnell zur Seite raus“ wieder zunichte.

Da rollt eine ganz schöne Kaltluftwalze an, also alle Zelte einholen. Zeitgleich blitzt und rumpelt es auch vernehmlich. Trotzdem können wir über eine ganze Weile die herannahende Front vom Platz aus -vor allem die Kaltluftwalze- beobachten, die Bilder, die wir alle machen, sind nach dem auslesen nicht minder beeindruckend.

Mit einsetzendem Starkregen sind wir dann alle unter dem Vorzelt des Christmannschen Wohnmobils am Tische versammelt, und das Gewitter draußen ist dem DWD eine Unwetterwarnung wert.

Mal sehen was der morgige Tag so bringt, das nutzbare Wetterfenster soll größer werden als heute.

Sonntag

Türmchenbau in der Lausitz

Nein, nicht die Türme, sondern Wolkentürme. Doch hübsch der Reihe nach…

Morgens ist strahlend blauer Himmel. Alex verspricht beim Briefing auch die passenden Cumulante dazu. Allerdings sorgt die Wetterlager-die Lausitz hockt seit einer Woche zwischen zwei Tiefs in hochlabiler Warmluft- für Überentwicklungen. Der Kenner weiß, meist sind abends dann keine Gewitter über dem Platz, aber das Wetter rundum „dicht“.

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Die meisten Flieger sind schon zusammengesteckt, der Rest nach dem Briefing. Es ist immer wieder eine Freude, wenn Vereinspiloten beginnen, unbekannte Seiten an ihren Flugzeugen zu entdecken-ja, man kann sie morgens auch aus dem Anhänger holen, und nicht nur fertig aus der Halle ziehen…

Der Raschke Hans hat für unseren Thomas auch den einen oder anderen Tip für eine bequeme Stellung auf Lager. Weniger als das, was alle jetzt denken (das überläßt er glaub ich lieber Gabi), sondern vielmehr um sich bei herausziehen der LS 4 aus dem Anhänger nicht den Rücken zu verdrehen.

Gegen Mittag ist es um den Platz herum schon gut entwickelt, der F-Schlepp legt auch los. An der Winde bleiben die ersten auch hängen, mittlerweile Cumulanten überall. Ich mach kurzentschlossen einen Windenstart, da am F-Schlepp noch zu viel warten angesagt wäre. Wird belohnt, direkt aus dem Querabflug auf gut 2000 m Höhe. Und mal eben nach Rothenburg und zurück. Die anderen sind auch happy, denn es geht überall gut, obwohl der eine oder andere schon die Flächen geputzt bekommt unterwegs. Gegen fünf sind dann auch alle wieder da, denn ringsum hat es überentwickelt. Über Bautzen steht ein großer Schauer, und auch am Platz hat es -wunderbar warmen- Regen.

Zumindst kühlt das die extrem Schwüle Luft ein wenig runter. Schleunigst alles in die Hänger, auch wenn die Klamotten am Körper kleben. Mann, kann man viel schwitzen.

Aber für den ersten Tag, zum einfliegen nicht schlecht. Außer mir hat auch Ute keinen F-Schlepp gebraucht um weg zu kommen, aber auch alle anderen sind zufrieden. Zumal die Schauer und Gewitter den gewohnt weiten Bogen um den Platz machen.

Als wir uns zum essen im Sächsischen Jäger treffen ist das ganze Zeug auch schon zusammen gefallen. Da darf man auf morgen gespannt sein, denn da spricht das Wetter wg. noch mehr Labilität und früher Überentwicklung von kaum nutzbarer Thermik…

Abwarten. Vielleicht kommt es ja doch anders.

Samstag: Anreisetag

Donk

Kenner des Daily Blog des AAC kennen das Wort. Ansonsten frage man El Presidente. Der saß damals mit im Auto. Meinem Auto… Doch der Reihe nach….

AFZ goes east, gen Klix heißt die Devise wieder dieses Jahr, eine Karawane von  Anhängergespannen zieht gen Osten. Ich mach die Nachhut, denn Freitag abend sind mir in netter Gesellschaft neben der einen oder anderen Griechischen Köstlichkeit auch ein paar Gläser Weißwein zu viel über den Weg gelaufen.

Zumindest nach den Startschwierigkeiten zu urteilen, mit 7:00 aufstehen ist irgendwie nix… Gegen 10:00 mach ich mich dann auch auf den Weg. Den Astir habe ich Mittwoch schon geholt, den muß ich nur 15 km nördlich von Bad Endorf aufsammeln. Die Fahrt per Landstraße nach Regensburg ist ereignislos, nur das Wetter ab da macht lange Zähne, vor allem in der Gegend von Hof und Bayreuth wäre man besser in der Luft unterwegs.

Die Gedanken beschleichen mich umso mehr, als das der Back-Up Audi, der tapfer die Last des Groben Harzes zu ziehen hat, in der Mittagshitze beizeiten ruckelt und stuckelt wie ein alter 200 D von Mercedes. Der „große“ Audi krankt immer noch an der Kühl-Inkontinenz des Kärnten Urlaubs und mußte daheim bleiben.

Kurz vor Dresden ereilt es mich dann, fast da, wo Ute`s und Axles Motor letztes Jahr seinen letzten Röchler tat: Der Motor ist aus, der Audi steht. Telefonisch schonmal Campus Bavarensis gewarnt, dass man mich ein gute Stunde vor dem Ziel ggf.holen muß, wird auf den ADAC gewartet.

Der gute Mann schaut unter die Haube (Vergasermotor, Choke = Steinzeittechnik) und murmelt auf Sächsisch: dass primitive Ding bring ich wieder hin. Und tatsächlich: nach 10 Minuten schnurrt er wieder! Lediglich den Tankdeckel hab ich nun im Fußraum liegen: entweder ist die Tankentlüftung hin (und die ist jetzt durch den Tankstutzen Gebrückt oder meine Spritpumpe pfeift auf dem letzten Loch-deren Leben ist aber ohne Vakuum vom Tank was leichter).

Die weitere Fahrt ist beizeiten was spannend, denn bergauf (verdammt, das ist doch Flachland hier, wo kommen die ganzen Steigungen auf der A4 bloß her-da lernst Du auch den kleinsten Berg hassen!!!!!) fängt er das eine oder andere Mal das sprutzen und kotzen an. Aber er hält durch, bei Ankunft in Großdubrau stell ich mich erstmal brettlbreit mit Anhänger auf den Parkplatz des lokalen Edeka Marktes und kauf ein. Dann das Zimmer bezogen und ab zu ersten Grillung des Fliegerlagers. Das erste Bier verzischt schnell in der Hitze der Lausitz.

Auf geht’s, morgen ist bestimmt Wetter !!!!